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Fidel (ehemal Bommel)

2019

Fidel (ehemal Bommel)

Nachdem ich über 15 Jahre lang hin- und herüberlegt hatte, einen Hund zu adoptieren, aber immer wieder zum Schluss kam, dass meine Lebensumstände noch nicht perfekt waren für solch eine Verantwortung, passte es schliesslich im Jahre 2013, und ich entschloss mich, einen Vierbeiner aus Spanien zu mir zu nehmen. So kam Lulu aus Malaga in mein Haus! Das war die beste Entscheidung meines Lebens, Lulu wurde meine allerbeste Freundin, eine treue Gefährtin, eine Bereicherung meines Lebens und ein einziger Freudenquell! Der einzige kleine Wermutstropfen war, dass ich nur eine mickrige Wohnung ohne Gärtchen hatte, und nachdem ich dort aus meinem Vertrag herauskam, fand ich ein herziges Häuschen in den Tessiner

Bergen mit eingezäuntem Garten! So zogen Lulu und ich dort ein, und nach einem Jahr fand ich, mit so einem tollen  Wohnort, so einem tollen Hund und so viel Zeit meinerseits zur Verfügung könnten wir doch gut noch einer anderen, bislang weniger glücklichen Fellnase ein schönes Zuhause bieten...

 

Man surfte also im Internet herum und stiess zufällig auf eine Organisation namens lisa-pfotenhilfe. Unter den zu vermittelnden Hunden fand ich ein Foto eines kleinen Terriermischlings, der nicht nur meinen Wunschvorstellungen (männlich, jung, gesund und sportlich) entsprach, sondern ich verliebte mich auf Anhieb in seine schwarzen Kulleraugen und seine lustigen Stehohren! Also nahm ich Kontakt mit Lia von der Pfotenhilfe auf, sie beschrieb mir ein bisschen den Charakter und die leider nur wenig bekannte Geschichte von Fidel (damals hiess er noch Bommel), ich füllte also den Fragebogen aus, empfing jemanden von der Vorkontrolle, und nachdem alles in die Wege geleitet war, bekam ich das Datum und den Ort der Übergabe von meinem inzwischen sehnlichst erwarteten Fidel. Alles perfekt organisiert!

 

Bezüglich meiner Lulu war ich allerdings etwas besorgt. Fast 6 Jahre war sie nun mein "Einzelkind", und da sie über einen sehr eifersüchtigen Charakter verfügt, hatte ich ehrlich gesagt schon etwas Bedenken, wie sie damit klar kommt, wenn plötzlich ein kleiner Bruder hier einzieht. Nun, mit meiner Freundin aus dem Kanton Aargau, die diplomierte Hundetrainerin ist, hatte ich ja Rückhalt und Schützenhilfe, falls Probleme auftauchen sollten, ebenso natürlich mit Lia von der Pfotenhilfe. Endlich endlich kam dieser lang ersehnte 6. Juli 2019, ich fuhr aus dem entlegenen Centovalli Richtung Basel und über die Grenze nach Deutschland und installierte mich beim Treffpunkt, wo die Übergabe am nächsten Morgen früh um 6 Uhr stattfinden sollte. Gottseidank leistete mir meine Freundin aus dem Aargau Gesellschaft, wir schliefen in unseren Autos und verbrachten einen der lustigsten Abende auf diesem für mich grusligen  Parkplatz, schlaflos natürlich, und um 6 Uhr standen wir parat! Der Lieferwagen kam pünktlich und ENDLICH durfte ich meinen Fidel in die Arme nehmen. Der übrigens der Einzige war, der noch im Käfig schon ein Guezli frass, alle anderen Hunde waren zu  mitgenommen..... Fidel kroch in meine Arme und blieb dort! Von wegen zurückhaltend, scheu und ängstlich! Als hätte er begriffen, dass ich fortan sein neues Frauchen bin. Über den Zoll ging es den ersten Tag ins Aargauische, damit wir Lulu und Fidel ausserhalb von Lulu's Zuhause aneinander gewöhnen konnten. Die ersten 24h schlief der Kleine mehr oder weniger durch, und als es am nächsten Tag nach Hause ins Tessin ging, mit einem ersten etwas ausführlicheren Spaziergang in Andermatt, verhielt sich Fidel, als hätte er nie woanders gelebt als bei uns. Alles war selbstverständlich und er marschierte mit einem Lachen im Gesicht mit uns mit! Daheim in unserem Häuschen angekommen, muss ich meiner Lulu ein Kränzchen winden. Sie war zwar etwas befremdet, aber sie verhielt sich vorbildlich, und Fidel unterwarf sich ihr sofort und fing an, sich an ihr zu orientieren und ihr alles nachzumachen. So war es, als hätte ich von nun an ZWEI Lulus :-). Ganz selten knurrte sie ihn an, aber mütterlich, nicht feindselig, und er begriff und verhielt sich entsprechend.

 

So fing also unser neues Leben zu dritt an. Wir gehen gerne in die Berge; so begann ich, Fidel langsam an längere Märsche zu gewöhnen, Ausdauer zu trainieren und das Wandern auf unebenem Gelände. Er war mit Begeisterung dabei! Ein paar Tage später ging's zum Tierarzt - kerngesund! - und zur Hundecoiffeuse, dann fuhren wir zum ersten Mal Zug, gingen in die Stadt, probierten einen Sessellift aus, besuchten Kollegen... alles völlig problemlos und überall mit Freude dabei!  Mittlerweilen ist er ein begeisterter Berggänger geworden, der mühelos bis zu 6 Stunden mitwandert und die Schönheiten der Natur geniesst. Männer mag er allerdings nicht. Da muss er schlechte Erfahrungen gemacht haben, und Fremden gegenüber ist er anfangs immer noch zurückhaltend und scheu, aber dann taut er jeweils sichtlich auf, wenn er merkt, dass ihm nichts Böses widerfährt.

 

Nun ist Fidel bereits 10 Monate bei uns! Er ist neben Lulu das Beste, was mir passieren konnte! Jeden Tag steht er voller Freude auf und macht Party im Bett! Seine Lebenslust und seine Fröhlichkeit sind ansteckend, und seine Dankbarkeit und Treue Balsam auf die Seele. Und wie verschmust er ist! Er ist neben Lulu nun mein bester Freund und begleitet mich 24 Stunden pro Tag durch's Leben! Glück pur!

 

Liebe Grüsse   Esther, Lulu und Fidel

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